EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Merzhausen

Geschichte:

Eine Burg in Merzhausen wird erstmals im Jahr 1258 erwähnt, als Gerlach von Bielefeld und seine Frau hier ein "Schloss oder Kemenate" besaßen. Danach schweigen die Quellen für über 100 Jahre. 1366 verkauften die Grafen von Ziegenhain Merzhausen an die Kuppel, die es vorher als Lehen besaßen. Nach deren Aussterben wurden 1419 die Herren von Rückershausen mit Burg und Dorf Merzhausen belehnt. 1471 traten die von Rückershausen ein Drittel der Burg an die von Weitershausen ab, die ein eigenes Burghaus auf dem Areal errichteten. Nach dem Aussterben der Rückershausen 1576 gingen ihre zwei Drittel an die von Schetzel. Dieser Anteil fiel 1676 an die von Hattenbach und schließlich nach deren Aussterben 1707 an die Landgrafen von Hessen heim. Diese ließen die den Hattenbach gehörenden Burggebäude abbrechen und 1735 sogar die Fundamente ausbrechen, um deren Steine für einen Neubau in der Domäne zu verwenden. 1734 befand sich auf dem Schlossgelände nur noch das baufällige alte Wohnhaus der von Weitershausen. Pläne dieser Familie, das übrige Burggelände zu erwerben und einen Neubau zu errichten, scheiterten am Einspruch des Kasseler Landesherren. In der Folge wurde nach einem Brand im Jahr 1759 auch das letzte Burggebäude abgebrochen. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Ob es sich bei der 1258 erwähnten Burg um die selbe Anlage handelte wie bei der 1366 genannten, ist aufgrund der Überlieferungslücke offen.
1366 war die Burg mit einem Wassergraben umgeben, der 1790 noch teilweise existierte. 1471 ist durch die von Weitershausen ein zweites Wohngebäude errichtet worden. 1608 hat dieses Geschlecht ihren Teil der Burg erneuert. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

An die abgegangene Burg erinnern nur noch zwei Portalpfosten auf der sogenannten Burgwiese. Die Gräben sind vollständig verfüllt. Aus einer Planskizze von 1734 lässt sich herauslesen, dass das eigentliche Burgareal ca. 30 x 25 m groß gewesen ist, ihm war ein 18 x 22 m großer Garten angegliedert. Die beides umgebende Befestigung aus Wassergraben und Wall war zusammen 10-15 m breit. Das dargestellte Burggebäude, das Haus der von Weitershausen, besitzt einen Stufengiebel im Renaissancestil.
Nach einer nicht sehr genauen Zeichnung von 1588 bestanden die Burggebäude aus einem steinernen Untergeschoss, auf das ein Fachwerkaufbau gesetzt war. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Bei Erdarbeiten sind von Zeit zu Zeit Fundamente aufgedeckt, aber nicht dokumentiert worden.