EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Schrecksbach, Altes Burghaus

Geschichte:

Der Ort Schrecksbach war Lehen des Klosters Hersfeld an die Grafen von Ziegenhain. 1311 erklärt Graf Johann von Ziegenhain, dass Ludwig von Gleimenhain dem Kloster Immichenhain einen Platz im Dorf Schrecksbach, der beim "castellum" gelegen ist, übergeben hat. Erbauer und Gründungszeitpunkt der Burg sind unbekannt, es kann der Stammsitz des zwischen 1223 und 1290 überlieferten Ortsadelsgeschlechts von Schrecksbach gewesen sein. 1450 fiel Schrecksbach mit der gesamten Grafschaft Ziegenhain an die Landgrafschaft Hessen. Aber schon 1434 hatte Landgraf Ludwig das sog. "Herzberger Gut" - möglicherweise das "castellum" - an die Herren von Holzsadel und von Krengel zu Lehen gegeben. 1527 kam es dann an die Familie von Langenstein gen. Gontzenrodt. Diese erbauten das heutige Burghaus.
Nachdem Schrecksbach 1567 bei der Teilung der Landgrafschaft Hessen südlicher Grenzort der Landgrafschaft Hessen-Kassel zu der Landgrafschaft Hessen-Marburg geworden war, entstanden hier insgesamt sechs feste Adelssitze.
Nach dem Erlöschen der Gonzenrodt kam das Burghaus 1593 als erbliches Lehen an den hessischen Hofmeister Ludwig von Harstall. Zu Beginn des 18. Jhs. starb auch diese Familie aus. Es folgten mehrfache Besitzerwechsel und schlussendlich die Aufteilung des Gutes. Das Schlossgebäude diente als Wohnung für Forstbeamte und wurde 1970 von der Stadt aufgekauft, um es vor dem Abriss zu bewahren. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die mittelalterliche Baugeschichte der Burg ist beim gegenwärtigen Forschungsstand unbekannt. Somit ist auch ungeklärt, ob sich an dieser Stelle die 1311 erwähnte Burg befand. Das heutige Burghaus wurde 1561 errichtet. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Lokalisierung der Ziegenhain'schen Burg an der Stelle des heutigen Burghauses ist nicht gesichert. Sie wird auch auf dem 1,2 km östlich gelegenen Gonzenberg vermutet, wo allerdings keine Spuren vorhanden sind.
Das Burghaus ist ein rechteckiger Massivbau mit Schießscharten, Aborterkern und einem runden Treppenturm auf der Frontseite. Es war von einem Graben umgeben, der heute aber vollständig eingeebnet ist. Eine wissenschaftliche Bauaufnahme des Gebäudes hat bisher nicht stattgefunden, sodass unklar ist, ob in dem Gebäude Reste eines Vorgängerbaus integriert sind. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine