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Kehrenbach

Geschichte:

Kehrenbach war ein bevorzugter Aufenthaltsort für die Jagdausflüge der hessischen Landgrafen in den letzten Jahrzehnten des 15. Jhs. Um eine standesgemäße Unterbringung zu gewährleisten, wurde um 1470 durch Landgraf Ludwig II. das Jagdschloss errichtet. Aus diesem Jahr ist auch die Weihe einer dazugehörigen Kapelle überliefert. Das Schloss wurde im Dreißigjährigen Krieg 1639 von durchziehenden Soldaten geplündert. In einer Karte von 1704/10 ist es nur noch als Ruine dargestellt. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Das kleine Jagdschloss wurde zwischen dem Sommer 1469 und dem Herbst 1470 errichtet. Unter Landgraf Wilhelm IV. (1568-1592) wurde das Schloss 1585 notdürftig instand gesetzt. Nach seiner Verwüstung im Dreißigjährigen Krieg verfiel es. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Das burgartig ausgebaute Jagdschloss stand in der Mitte eines Weihers, der durch das Aufstauen des Kehrenbachs entstanden war. Sein Aussehen ist durch drei Handzeichnungen des Landgrafen Moritz von Hessen aus dem Jahr 1628 überliefert. Das Schlossgebäude besaß demnach ein massives Untergeschoss von ca. 9 x 9 m Größe mit zwei Fachwerkobergeschossen. Heute sind keine Reste mehr vorhanden, selbst der Weiher ist verschwunden. Außerhalb des Teiches lag ein Wirtschaftshof mit Stallungen. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Beim Bau des heute an der Stelle des Schlosses stehenden Wohnhauses Ende der 1960er Jahre sind im Untergrund sitzende Holzpfähle und Mörtelmauerwerk aufgefunden worden.