EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Hunburg bei Burgholz

Geschichte:

Die Befestigung ist nach ihrem Charakter und den sehr spärlichen Funden der Ausgrabung frühmittelalterlichen Ursprungs. Diese Zeit spiegelt sich nicht in der historischen Überlieferung wieder. Erst 1317 erscheint die Burg als ein Lehen der Abtei Fulda an Johann Riedese in einer Urkunde. Zu diesem Zeitpunkt war sie teilweise noch bewohnt. 1401 wurde sie durch die Landgrafschaft Hessen erworben. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die Ausgrabungsergebnisse geben auch aufgrund der in Relation zur Burgfläche nur geringen Größe der untersuchten Flächen keine Auskunft über die Baugeschichte der Burg. Nach den Schriftquellen ist die Burg bis in das Spätmittelalter hinein belegt gewesen, oder die Nutzung ist nach einer Unterbrechung unbekannter Dauer wieder aufgenommen worden. Um zu entscheiden, welcher dieser beiden Varianten der Vorzug zu geben ist und welcher Art und Ausdehnung die spätmittelalterliche Nutzung war, müssen weitere Forschungen erfolgen. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg liegt auf einem nach Nordwesten in das Wohratal abfallenden Bergsporn, der durch einen Halsgraben vom südlichen Hinterland abgetrennt ist. Dadurch ergibt sich ein Burgareal von ca. 102 x 215 m Ausdehnung. Die Befestigung folgt auf den übrigen Seiten dem Verlauf der Steilhangkante. Sie macht sich heute als Steinschuttwall mit vorgelagerter Grabenmulde bemerkbar. Der Zugang erfolgt durch ein 12 m langes Zangentor im Südosten. Etwas nördlich der Mitte der Ostseite befindet sich eine schmale Mauerpforte, durch die ein Weg zu einer "Katharinenborn" genannten Quelle führte. Die heutige Quellfassung ist neuzeitlich. In Verlängerung des Tores befindet sich eine 20 x 15 m große Vertiefung, die als "Keller" bezeichnet wird. Bei den Untersuchungen in jüngerer Zeit stellte sich aber heraus, dass sie sehr wahrscheinlich natürlichen Ursprungs ist.
Bei den Ausgrabungen stellte sich der Halsgraben als 6 m breiter und 2,50 m tiefer, teilweise in den gewachsenen Felsen eingeschlagener Spitzgraben dar. Nach einer 2,40 m breiten Berme folgt eine 1,50 m starke Mörtelmauer, die ohne Fundamentierung auf die gewachsene Oberfläche gesetzt worden war. Hinter der Mauer war ein max. 5 m breiter Wall angeschüttet. Vor dem Bau der Befestigung ist die starke Hangneigung zu den Seiten hin durch eine Aufschüttung ausgeglichen worden. Im Nordosten war die dortige Aufstiegsmöglichkeit entlang des Berggrates durch eine vorgelagerte Palisade zusätzlich gesichert worden. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Ausgrabung 1936 durch W. Görich, die zwei vermutlich frühmittelalterliche Scherben ergab.
Im Bereich eines vermuteten Kellers geoelelektrische Prospektion im Jahr 2000 und Sondage im Jahr 2001.