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Mainz, Martinsburg

Geschichte:

1478-1481 als Martinsburg vom Mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (1459-1462) und (1475-1482) am nördlichen Ende der mittelalterlichen Stadt vermutlich durch Henne Moor erbaut. Sie diente als Kurfürstliche Residenz und "Zwingburg" gegenüber der Stadt. (Horst Wolfgang Böhme)

Bauentwicklung:

1552 durch Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach teilweise zerstört und unter Erzbischof Daniel Brendel von Homburg (1555-1582) wieder aufgebaut (1554-1561). Ab 1628-1631 ließ Erzbischof Georg Friedrich von Greiffenklau zu Vollrads (1626-29) an den Südwest-Flügel der Burg einen neuen dreigeschossigen Schlossflügel anbauen, ohne in die Bausubstanz einzugreifen. 1675-1678 Verlängerung des neuen Schlossflügels nach Norden unter Abriss des Westteils der Martinsburg, von der nur der Rheinflügel mit zweien der Ecktürme erhalten blieb. 1807/09 Abriss der alten Martinsburg (nur wenige Reste sind im rheinseitigen Flügel des Schlosses erhalten). (Horst Wolfgang Böhme)

Baubeschreibung:

Das repräsentative, annähernd L-förmige Hauptgebäude der Martinsburg bestand aus zwei stumpfwinklig aneinander stoßenden dreigeschossigen Flügeln von ca. 29 bzw. 39 m Länge und ca. 17 m Breite. An deren Enden und an der Knickstelle überragten vier quadratische Türme die mit Gauben besetzten Dächer (zwei eng beieinander stehende markieren die Ecken des landseitigen Westflügels). Diese Türme waren von Zinnen bekrönt und besaßen jeweils vier vorkragende Ecktürmchen mit Zinnen und unterem Rundbogenfriesabschluss. Eine Mauer mit Torbau schloss den engen Burghof hinter dem L-förmigen Bau von der stadtseitig vorgelagerten fünfeckigen Vorburg ab, die von einem Wassergraben und einer Mauer mit zwei starken Rundtürmen eingefasst wurde.
(HWB)