EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Gabelstein

Geschichte:

Im Jahr 1250 erscheint der Ritter Kabel von Kabelstein als Besitzer von Burg Gabelstein und der Herrschaft Michelbach, über die er als Lehen des Bistums Regensburg verfügte. Möglicherweise durch Kauf kamen Burg und Herrschaft an Siegfried Zürch von Stetten-Buchenbach. Sein Sohn Gernot begründete die Linie Stetten-Gabelstein. Durch Erbteilungen und Mitgiftverträge wurde der Besitz über die Burg zersplittert und diese zur Ganerbenburg. 1327 veräußerte Zürch von Gabelstein den "vorderen Teil" der Burg an Kraft II. von Hohenlohe und 1333 seinen Teil der "hinteren Burg" an seinen Bruder Georg von Enslingen. 1350 übertrugen Heinrich Berler von Zimmern und Gernot von Gabelstein ihre Teile der "hinteren Burg" samt Burgstall, Mauern, Gebäuden, Graben und Brücken an die Hohenlohe. 1355 und 1359 erwarben die Hohenlohe weitere Teile der Burg. Der letzte Zürch von Gabelstein siedelte nach Hall über und verkaufte seinen Anteil 1379 an Anna von Hohenlohe. Bis 1416 erwarben die Hohenlohe schließlich den vollständigen Besitz über die Burg. Sie besaßen aber keine Verwendung für die Anlage, so dass sie verfiel. Schon 1429 erscheint sie in einem Lehnsbrief des Regensburger Bischofs als "wüst". In den Hohenloher Landesteilungen von 1455, 1511 und 1663/55 wurde Gabelstein jeweils der Linie Neuenstein zugesprochen. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Zur Baugeschichte der Burg lassen sich mangels archäologischer Forschungen keine Angaben machen. Nach dem Ende der Burg spätestens im 15. Jh. diente die Ruine als Steinbruch. Noch 1785 wurden 60 Wagenladungen Steine zum Bau des Kirchturms abtransportiert. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg Gabelstein nimmt das Westende eines langgestreckten Sporns ein. Die mehrteilige Anlage erstreckt sich mit der Vorbefestigung über die beträchtliche Länge von 270 m. Die dreieckige Burgfläche ist durch einen umlaufenden Graben mit Außenwall gesichert. Ein 60 m langer, 26 m breiter und 9 m tiefer Graben trennt hier weniger Vor- und Hauptburg als den in den Quellen des 14. Jhs. mehrfach erwähnten vorderen und hinteren Teil der Burg, die gleichermaßen von Ganerben bewohnt waren. Mit dem Grabenaushub wurde am Westende und an einem Teil des Südhangs ein niedriger Wall aufgeschüttet, zudem fünf bastionsartige Hügel in ungefähr gleichen Abständen entlang der Seiten und am Westende. Auf der trapezförmigen, 13-27 x 23 m großen Vorderburg ist im Norden und Westen noch ein Randwall zu erkennen, unter dem sich die Reste einer Ringmauer verbergen dürften.
Die Hinterburg bildet ein Trapez von 50-60 x 31 m Größe. Sie ist ebenfalls allseitig von Gräben umgeben, von denen der östliche als Halsgraben mit 125 m Länge, 21 m Breite und einer Tiefe von ca. 7 m ausgebildet ist. Im Norden ist noch ein Wall vorhanden. 1856 wurde hier noch ein Kellergewölbe erwähnt. Heute sind noch Mauerreste auf beiden Seiten des östlichen Abschnittsgrabens erkennbar sowie wahrscheinlich auch ein Turmstandort unmittelbar am östlichen Ringmauerabschnitt.
Weitere 110 m östlich der Burg zieht als äußerstes Annäherungshindernis ein 108 m langer Wall mit vorgelagertem, 6 m breiten und 2 m tiefen Graben über das Plateau. Im Zwischenraum ziehen sich flache Wälle an den Abbruchkanten entlang. Dieser Bereich dürfte die eigentliche Vorburg gebildet haben.
Die Wasserversorgung stellte eine Quelle am Südosthang des Schlossberges sicher. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine