Geschichte:
Unter dem Begriff der Hammaburg werden drei aufeinanderfolgende Anlagen im heutigen Zentrum der Stadt Hamburg verbunden, die vom 8. Jahrhundert bis 1020 bestanden. Bis auf ihre Lage haben sie nichts miteinander zu tun.
Die erste Hammaburg bestand bis ca. 800 und wurde vermutlich von Sachsen bewohnt. Es handelte sich wohl um einen sächsischen Herrenhof. Sein Ende könnte in Zusammenhang mit der Eingliederung Nordelbiens in das Fränkische Reich stehen oder der kurzfristigen Oberhoheit der Obodriten. Aber auch lokale Führungsschichten könnten die Planierung für einen Neubau veranlasst haben.
(Heiko Laß)
Bauentwicklung:
Im 8. Jahrhundert befand hier eine annähernd kreisrunde Anlage, von der sich nur die Reste eines Grabens erhalten haben. Seine Entstehungszeit ist unbekannt. Der Innendurchmesser betrug 48 bis 58 Meter. Es gibt keine Kenntnis über mögliche weitere Bauten und Befestigungsanlagen, da das Gelände um 800 planiert und der Graben verfüllt wurde. 14C-Daten und Keramikscherben lassen auf eine Errichtung im 7. Jahrhundert schließen und eine Einplanierung um 800.
(Heiko Laß)
Baubeschreibung:
Die Hammaburg lag auf einer Geestzunge an der Kante zu einer Alsterschleife. Die vermutete Wall-Graben-Anlage hatte eine Fläche von 48 auf 58 Meter, nachgewiesen ist ein flachbodiger eiförmiger Graben von über 2,5 Metern Tiefe und 6 Metern Breite. Es gab zwei Zugänge im Norden und Nordwesten zum dort verlaufenden Überlandweg und einen nach Südwesten zum Wasser der nahen Alster. Über die Innenbebauung, Wall oder Palisaden liegen keine Erkenntnisse vor, doch gilt eine Palisadenumwehrung als wahrscheinlich. (Heiko Laß)
Arch-Untersuchung/Funde:
Die Kenntnisse zur Hammaburg beruhen auf der Interpretion von Grabungsergebnissen und widersprechen weitgehend den zeitgenössischen Chroniken. Zwischen 1949 und 1957 wurde die Hammaburg bei Grabungen gefunden und Hammaburg III als Anlage des 9. Jahrhunderts interpretiert. Erst 1980-87 wurden die beiden frühen konzentrischen Gräben entdeckt, und erst 2005/06 wurde erkannt, dass der innere Graben älter war als der äußere, es sich also um zwei aufeinanderfolgende Anlagen handelte. (Heiko Laß)