Geschichte:
Auf dem Süllberg haben nacheinander zwei Burgen gestanden.
Die erste Anlage wurde für den Hamburg-Bremer Erzbischof Adalbert ab 1059 errichtet. Damals verkündete er die Errichtung einer befestigten Propstei auf dem Süllberg. Die Burg sollte vorgeblich gegen die Slawen gerichtet sein, die hier aber keine Bedrohung darstellten und diente faktisch vielmehr der Sicherung einer Fährverbindung über die Elbe. Wahrscheinlich war sie auch gegen die sächsischen Herzöge der Billunger und die Hamburger Grafen gerichtet und sollte die erzbischöfliche Stellung nördlich der Elbe festigten. Das Kanonikerstift erhielt das kurz zuvor von Adalbert erworbene Haupt des hl. Secundus. Es war ferner dem hl. Jacobus und allen thebäischen Märtyrern geweiht. Schon 1063/64 wurde die als Zwingburg verstandene Anlage von den Billungern zerstört. Die Reliquien kamen nach Kirchsteinbek.
1258 ließen die Schaumburger Grafen Johann I. und Gerhard I. den Süllberg erneut befestigen. Die neue Burg war vermutlich gegen die Herren von Barmstede gerichtet, die scharfe Konkurrenten der Schaumburger waren, oder auch gegen den Bremer Erzbischof, der nach Erwerb der Grafschaft Stade südlich der Elbe auch die nördlich der Elbe gelegenen ehemals stadischen Besitzungen und Rechte erwerben wollte. Da die Stadt Hamburg jedoch ein kaiserliches Privileg vorweisen konnte, dass näher als 15 Kilometer an der Stadt einen Burgenbau verbot, mussten sich die Grafen verpflichten, für jeden Schaden, der der Stadt von der Burg aus zugefügt wurde, innerhalb von drei Wochen aufzukommen, oder sie zu schleifen. 1262 urkundete Graf Gerhard noch auf dem Süllberg, dann verschwindet die Anlage aus der Überlieferung und wurde wohl bald abgetragen. Funktional trat die Hatzburg in Wedel 1311 die Nachfolge an.
(Heiko Laß)
Bauentwicklung:
Von beiden Burgen haben sich keine Reste erhalten. Der Turm des 19. Jahrhunderts auf dem Süllberg erinnert an die ehemalige Burg, geht aber nicht auf diese zurück. Die Reste der Burg, bei der es sich offenbar um eine Wallanlage handelte, waren jedoch lange zu sehen. Erst 1838 wurden sie beim Bau der ersten Gastwirtschaft auf dem Süllberg abgetragen.
(Heiko Laß)
Baubeschreibung:
Der Süllberg erhebt sich 74,4 m ü. NN mit einem spitzen, künstlich abgeflachten Gipfel. Darstellungen des frühen 19. Jahrhunderts zeigen deutlich das abgeflachte Plateau mit umlaufendem Graben und vorgelegtem Wall.
(Heiko Laß)