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Riepenburg

Geschichte:

Die Riepenburg ist vermutlich kurz nach der Mitte des 13. Jahrhunderts gegründet worden. Sie trägt ihren Namen nach dem 1289 genannten Ritter Hermann Ribe, der sie im Auftrag von Herzog Albrecht II. von Sachsen (Wittenberg) im 13. Jahrhundert für dessen Vogtei für seine Mündel Johann II., Albrecht III. und Erich I. von Sachsen (Lauenburg) über die Vierlande anlegte. Der Sohn des Burggründers vertauschte die Riepenburg 1296 zusammen mit der Insel Kirchwerder an Herzog Otto zu Braunschweig und Lüneburg. Schon Anfang des 14. Jahrhunderts war die Gegend aber wieder lauenburgisch. Herzog Erich I. soll auf der Riepenburg um die Mitte des 14. Jahrhunderts seinen Altersruhesitz gehabt haben. Unter seinem Sohn Erich II. ist die Burg in einer Fehde mit den Herzögen von Braunschweig und Lüneburg 1361 von Herzog Wilhelm erobert worden. Der Konflikt wurde bald beigelegt und die Riepenburg kam wieder an Herzog Erich II.
Herzog Erich III. verpfändete die Riepenburg zusammen mit Bergedorf und den Vierlanden 1370 an die Stadt Lübeck. Sei Vetter und Erbe Erich IV. erklärte diese Verpfändung für nichtig und eroberte 1401 in einem Handstreich die Bergedorfer Burg. Damit gelangten die Riepenburg und die Vierlande wieder an Sachsen-Lauenburg. Die Lübecker holten sich mit ihrem Verbündeten, der Stadt Hamburg, 1419 Bergedorf, die Vierlande und die Riepenburg in einer Fehde gegen Herzog Erich V. zurück. Im Perleberger Frieden 1420 erhielten die beiden Städte die Riepenburg gemeinsam. Bis 1512 saßen hier die hamburg-lübischen „beiderstädtischen Amtleute", die die Vierlande verwalteten. In den siebziger Jahren wurde die Riepenburg nochmals ausgebaut. Nach der Abdämmung der Gose- und Doveelbe 1471 und der Verlagerung der Ilmenaumündung war die Burg aber überflüssig, und da sie ohnehin baufällig war, gab man das Amt Riepenburg 1512 auf und riss die Anlage ab. Der Wirtschaftshof der Burg blieb erhalten und wurde weiter genutzt und gelangte später in Privatbesitz.
(Heiko Laß)

Bauentwicklung:

Die Riepenburg muss gemäß Busch bereits vor ihrer Erstnennung 1296 bestanden haben und kann ungefähr auf 1250 datiert werden. Konkrete Angaben über das Aussehen gibt es nicht. Die Burg wurde mindestens zweimal (1361, 1419) erobert und zerstört. Wie weit der Grad der tatsächlichen Zerstörung ging, ist nicht überliefert. In den siebziger Jahren des 15. Jahrhunderts erfolgte ein Ausbau der Riepenburg. Bereits 1506/12 aber wurde die inzwischen baufällige Anlage abgerissen. Sie war ursprünglich gegenüber der Einmündung der Ilmenau in die Elbe errichtet worden und sollte den Zoll von Eßlingen schützen. Nachdem die Mündung der Ilmenau verlegt worden war, fiel diese Funktion fort. Das Vorwerk mit seinen Bauten blieb bestehen.
(Heiko Laß)

Baubeschreibung:

Die älteste Ansicht der Riepenburg ist ein Grundriss auf einer Karte des Vorwerks Riepenburg von 1749. Demnach war die Anlage kreisrund und von zwei Gräben umgeben, zwischen denen sich ein Wall erhob. Die zentrale Wurt war ebenfalls aufgeschüttet. Reste von Wurt und Gräben haben sich bis heute erhalten. Sie liegen unmittelbar westlich vom Brack von West Krauel, der nicht zum ehemaligen Befestigungssystem gehört. Die Wurt könnte ein Turmhügel gewesen sein. Für einen Turm spricht die Funktion der Burg als Spieker (bewaffneter Beobachtungsposten). Der Grundriss des Außenwalls war leicht oval und hatte einen Durchmesser von etwa 150 auf 220 Metern, der Innenwall von 75 Metern. Die Gräben waren bis zu acht Metern breit und wurden von der Elbe gespeist. Der Hügel maß knapp 7,5 Meter Höhe bei einem Durchmesser von 30 Metern.
(Heiko Laß)