Geschichte:
Die Burg wurde durch die Herren von Hausen gegründet, die erstmals um 1090 erwähnt wurden. Diese waren zunächst Ministeriale der Herren von Dürn, später der Hohenlohe. Um 1330 starben sie aus, ihr Besitz gelangte zumindest teilweise in die Hände der mit ihnen verwandten Herren von Berlichingen, die seit 1212 urkundlich nachweisbar sind. Diese mussten 1347 im Rahmen einer Sühneleistung ein Viertel der Burg dem Bischof von Würzburg zu Lehen auftragen. Dessen Lehenshoheit steigerte sich stufenweise, bis ihm schließlich die gesamte Burg gehörte. Ein anderer Teil der Burg gehörte zu Beginn des 14. Jhs. dem Erzstift Mainz, das dort 1435 die Herren von Neuenstein als Burgmannen einsetzte. 1480 wurde auch dieser Teil von den damaligen Lehnsinhabern, den Herren von Franckenstein sowie den Herren von Handschuhsheim, mit Billigung des Mainzer Erzbischofs an die Herren von Berlichingen verkauft. Die Burg gehört nun dieser Familie vollständig als Ganerbenbesitz. Im Jahr 1480 wurde deren berühmtester Angehöriger, Götz von Berlichingen, auf der Burg geboren. Er lebte aber nur wenige Jahre auf dieser Burg und hatte sie nie in seinem Besitz. Ab 1700 saß nach einer Erbteilung das sog. Innere Haus der Berlichingen auf der Burg. Die Burg gehört noch heute den Herren von Berlichingen, die sich seit 1904 von Berlichingen-Jagsthausen nennen dürfen. Der mit einer Freifrau von Berlichingen verheiratete, ehemalige Bundespräsident Roman Herzog verbrachte seine letzten Jahre in dem Schloss. (Stefan Eismann)
Bauentwicklung:
Die Baugeschichte der Burg ist bislang noch nie erforscht worden, sie liegt weitgehend im Dunkeln. Die ältesten Teile der Burg sind der Palas und der Nordtrakt zwischen den Ecktürmen. 1876/78 wurde das Schloss im Stil des Historismus nach Plänen des Ulmer Architekten August von Beyer umgestaltet. Der Südflügel wurde nicht vollendet, so dass sich im Südosten eine Baulücke ergibt. (Stefan Eismann)
Baubeschreibung:
Die Götzenburg liegt unmittelbar über dem Steilabfall zur östlich vorbei fleißenden Jagst. Auf den anderen drei Seiten war sie durch einen Wassergraben geschützt. Die Gestalt der ursprünglichen Burg ist unbekannt. Es ist anzunehmen, dass vor allem im Wohnbau noch beträchtliche Reste von ihr stecken.
Das heutige Schloss besteht aus einer Vierflügelanlage.
Der Zugang erfolgt über eine Brücke durch den rechteckigen, mit vier Tourellen versehenen Torturm im Südflügel. Im Südosteck des Hofs führt ein polygonaler Treppenturm in den zweistöckigen Südflügel. Dieser weist zwei Anbauten auf, an der Außenfront einen Altan und am Südosteck einen Rundturm mit oberem achteckigen Abschluss. Auf der Ostseite steht der mit Treppengiebeln versehene Wohnbau leicht achsenversetzt zur Mitte des Hofs hin verschoben. Den Abstand zur Außenmauer überbrücken zwei Risaliten mit Satteldächern, zwischen denen sich eine Terrasse erstreckt. An den beiden Enden des schmalen und schmucklosen Nordflügels, der den Marstall beherbergte, sind zwei mächtige, achteckige Türme angebaut. Die Westseite bildet lediglich ein mit einem Satteldach versehener, hölzerner Gang.
Eine Abbildung des Schlosses aus dem Jahr 1807 zeigt den Zustand vor seinem historistischen Umbau. Die Nordseite besitzt im Grundsatz die gleiche Gestalt wie heute, nur dass die Türme damals noch wesentlich höher und mit weniger Öffnungen versehen waren. Die Ostseite bestand hingegen im Süden aus einem niedrigeren Längsbau, an den sich zwei höhere quergestellte Bauten mit Satteldächern anschlossen. Der Wohnbau ist nur mit seiner damals noch nicht abgetreppten Giebelspitze zu erkennen und nahm offenbar den selben Platz ein wie heute. (Stefan Eismann)
Arch-Untersuchung/Funde:
Keine