EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Rundersburg

Geschichte:

Um 1182/89 wird "Albero de Ronnenberc", ein Ministeriale des Landesfürsten, urk. genannt. 1194 erscheint Ulrich von "Ronenberch", zwischen 1196 und 1231 Ortolf von "Roneberch". 1260 - 1293 wird ein weiterer Ortolf genannt, das letzte bekannte Mitglied des Geschlechts. Die Burg dürfte nach dem Aussterben der Ronberger ihrer Sitzfunktion verlustig gegangen und aufgegeben worden sein. Der Besitz fällt an die landesfürstliche Hft. Gars, 1681 an die Hft. Idolsberg. 1895 an die Gfn. Hoyos-Sprinzenstein. Heutiger Eigentümer ist Dr. Bernhard Hoyos, Wien. (G.R.)

Bauentwicklung:

Die Mauerstruktur des Berings mit ungewöhnlich starker Durchsetzung mit "opus spicatum" datiert um 1180/1220. Zumindest in tieferen Bereichen, zeigt die Mauerstruktur des Wohnturms streng lagerhaftes Bruchsteinmauerwerk aus unbearbeiteten Steinen, das gegen M. d. 12. Jhs. zu datieren ist.
Die Fensteröffnungen der Kapelle aus hochgestellten Orthostaten und kleinteiligen Keilsteinbögen, sowie die lagerhafte Mauerstruktur bieten Datierungsansätze für die 2. H. d. 12. Jhs. Sekundär erfolgten massive Umbauten der Beringanlagen, so ist u. a. die Neuerrichtung der gesamten O-Seite unter Einbeziehung der vorher isolierten Kapelle festzustellen. Nicht völlig klärbar ist jener, wahrscheinlich jüngere Beringzug im NO des Wohnturmes, der durch seine polygonale Führung in den Bereich des Turmes - eine quadratische Form vorausgesetzt - geschnitten hätte. Diese Baumaßnahmen können um 1250 oder wesentlich vor 1300 angesetzt werden.
Die von G. Seebach vorgelegte Theorie, die den Wohnturm als urspr., ältere Kapelle rekonstruiert, muss als diskussionswürdig angesehen werden. Darauf weisende Befunde liefert die erhaltene Bausubstanz. Naheliegend wäre eine Umplanung während des Baues zu vermuten, da eine Fertigstellung als Kapelle die Frage nach dem urspr. Wohnbau, der folglich der hochwertigen Konzeption selbstverständlich sein müsste, aufwirft. Jüngst konnten Keramik- und Eisenfunde am Burghang sichergestellt werden, die ab dem 12. Jh. datieren.

Baubeschreibung:

Die Burg ist durch ein ausgeprägtes Wall-Graben-System zusätzlich gesichert. Das nördl. Ende der natürlichen Geländezunge ist durch einen tiefen Halsgraben abgeriegelt. Die gesamte W-Seite der Burg ist durch eine ungewöhnlich gut erhaltene, umlaufende Wall-Graben-Anlage gesichert, ebenso ehem. die gesamte O-Seite, wo sich jedoch nur noch Wallreste und Terrassenstufen finden. Beide Wallzüge, wovon der östl., innere besonders stark ausgebildet ist, sind im N der Anlage nicht geschlossen, sondern bilden nördl. des Kernwerks eine doppelte Wall-Grabenanlage. Der zentrale Bereich des Burghügels wird durch einen in Resten erhaltenen, unregelmäßig-polygonalen Bering umschlossen. Im Zentrum steht der urspr. quadratische Wohnturm mit ca. 10 m Seitenlänge, dessen S-Wand mit 2 getrichterten Rundbogenfenstern noch 3-gesch. aufgehend erhalten ist. Zumindest in tieferen Bereichen, zeigt die Mauerstruktur streng lagerhaftes Bruchsteinmauerwerk aus unbearbeiteten Steinen, das gegen M. d. 12. Jhs. zu datieren ist. Auf einer schmalen, tieferen Terrasse an der südl. Zugangsseite liegt die Burgkapelle, ein geosteter Apsidensaal von 10,70 x 6,80 m Außenmaß. Deren Fensteröffnungen aus hochgestellten Orthostaten und kleinteiligen Keilsteinbögen, sowie die lagerhafte Mauerstruktur bieten Datierungsansätze für die 2. H. d. 12. Jhs. Reste einer Innenverbauung sind im W des Wohnturmes am zentralen Plateau zu beobachten. (G.R.)