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Dahlenburg

Geschichte:

Nach einer chronikalisch überlieferten slawischen Befestigung des 10. Jhs. hat in Dahlenburg auch eine mittelalterliche Burg bestanden. Ihr frühestes Zeugnis könnte das 1172 erstmals in der Gründungsurkunde des Klosters Lüne erwähnte Ortsadelsgeschlecht sein. 1203 wird die Burg erstmals ausdrücklich genannt, als sie im Teilungsvertrag der Söhne Heinrichs des Löwen Herzog Wilhelm zugesprochen wurde. Herzog Johann von Lüneburg hielt sich oft auf der Burg auf und starb dort 1276. 1293 wird die Burgsiedlung erstmals erwähnt. Nach 1293 erscheint die Burg nur noch ein einziges Mal im Jahr 1433 in den Quellen und dabei ist nicht klar ersichtlich, ob sie noch gestanden hat.
1352 musste der Kirchturm von St. Laurentius, die sehr wahrscheinlich die ursprüngliche Burgkapelle war, neben anderen Kirchtürmen auf Anordnung des Herzogs gebrochen werden. Möglicherweise handelte es sich dabei um einen wiederverwendeten Burgturm. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Zur Baugeschichte der Burg existieren keine schriftlichen oder archäologischen Aufschlüsse. Die Burgkapelle St. Laurentius wird 1274 erstmals genannt. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Der Burgplatz wird nordwestlich der St. Laurentiuskapelle auf einer flachen Geländekuppe lokalisiert. Außer einer flachen Böschungskante sind heute keine Spuren mehr vorhanden.
Eine Zeichnung von 1762 zeigt einen Ruinenrest, der nordöstlich der Kapelle in einem Schutthaufen steht. An aussagekräftigen Details lässt sich aber nur ein vom Schutt fast völlig verdeckter, gotischer Spitzbogen erkennen. Es könnte sich dabei um den Rest des Kirchturms handeln, der 1352 gebrochen werden musste. Seine freistehende Lage außerhalb der Flucht der Kirche spricht für seinen ursprünglichen Charakter als Burgturm, der nach ihrer Aufgabe wohl als Kirchturm weiterverwendet wurde. Nach einer Beschreibung von 1769 sollen auf dem Burgplatz große Mengen von Holzkohle, zum Teil ganze Balken, und altes Mauerwerk vorhanden gewesen sein. Nach Mithoff waren zu seiner Zeit Reste eines Walles noch sichtbar. Bei der Grabung 1910 wurde möglicherweise ein Burggraben angeschnitten. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

1910, 2010-12 Grabungen in der Vorburgsiedlung mit Keramik ab dem 12. Jh. und Brandschichten.