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Jemgum, Alte Boomborg

Geschichte:

Die Besiedlung der Wurt begann zu ebener Erde im ausgehenden 8. oder beginnenden 9. Jh. Später wurde das Wohnniveau durch Kleiaufträge nach und nach erhöht. Den historischen Kontext kennen wir nur aus dem Testament des Wiard von Oldersum aus dem Jahr 1461. Darin erwähnt er, dass er die Boomborg von Adde Wyersna geerbt habe, und vermacht sie der Pfarrei zu Oldersum zur Gründung einer Vikarie. Zudem erwähnt er seine Großmutter "zur Boomborg". Im 13. Jh. soll der Häuptlingssitz in das wenig nördlich gelegene Hatzum verlegt worden sein, als dort ein Steinhaus errichtet wurde. In Boomborg war aber noch im 15. Jh. eine vornehme Familie "thor Boomborg" ansässig, die wahrscheinlich ein Zweig der eigentlichen Häuptlingsfamilie war. (Frank Both)

Bauentwicklung:

Die Wurt wurde ab dem Frühmittelalter regelmäßig erhöht und in der Fläche vergrößert. . (Frank Both)

Baubeschreibung:

Die Wurt wurde teilweise abgetragen und nimmt heute eine Fläche von ca. 50 x 50 m ein. Im frühen Mittelalter war das Gelände von Prielen durchzogen, über die Boote von der Ems bis an die Wurt gelangen konnten. Im Südosten war die Anlage durch eine regelmäßig überflutete Niederung, eine Art Watt, geschützt.
Bei den Ausgrabungen wurde eine Befestigung festgestellt, die aus Gräben, Palisaden und Planken bestand. Das dazugehörige Steinhaus wurde nicht mehr angetroffen, da die höchsten Teile des Hügels seit dem späten Mittelalter abgetragen wurden. Bruchstücke von Ziegeln und Backsteinen zeugen aber von seiner Existenz.
(Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Bei Ausgrabungen fand man auf der Wurt mächtige Eichenpfosten, rheinische Importkeramik und Backsteinschutt. Die jüngsten Funde stammen aus dem 13. Jh. (Frank Both)