EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Berum

Geschichte:

Die "Herrschaft Berum" findet bereits für das Jahr 800 eine urkundliche Erwähnung als Häuptlingssitz. Ob in dieser Zeit bereits eine Burg hier stand, ist fraglich. Sicher ist, dass hier im frühen 14. Jh. die Häuptlingsfamilie Syrtza ihren Sitz hier hatte. Um 1400 gelangte Berum durch Heirat an den Häuptling Edzard Cirksena in Greetsiel. 1408 wird das Steinhaus erstmals urkundlich erwähnt. 1441 erbte Ulrich Cirksena, der erste Graf von Ostfriesland, Herrschaft und Burg, da sein kinderloser Bruder, der mit Frouwa Syrtza verheiratet war, in diesem Jahr mit seiner Frau an der Pest verstarb. Unter Ulrich wurde die Burg ab 1443 zu einer Wasserburg mit Vorburg ausgebaut. 1455 feierte er seine Hochzeit hier mit Theda, der Enkelin seines Rivalen Focko Ukena. 1591 fand erneut ein Umbau statt. Edzard II. Cirksena ließ ein "prächtiges Schloss" im Renaissancestil errichten. Im 17. Jh. diente das Schloß meistens als Witwensitz. Edzards Frau Katharina, Tochter der schwedischen Königs Gustav Wasa, lebte hier bis 1610, später auch die verwitwete Fürstin Christine Charlotte, die von 1690 bis 1699 auf der Anlage residierte. Mit dem Preußenkönig Friedrich dem Großen endete ab 1744 die Geschichte. Er ließ die Anlage verfallen, dass Inventar versteigern und 1764 den größten Teil abreissen. Nur ein Teil der Vorburg mit Eckturm und barocker Tordurchfahrt sowie der Außengraben blieben als Amtssitz erhalten. Von 1930 bis 1969 gehört die Burg den Fürsten zu Knyphausen, seitdem der Familie von Oppeln. (Frank Both)

Bauentwicklung:

Eine einfache Burg, deren Aussehen nicht bekannt ist, erweiterte man im 15. Jh. zu einer Wasserburg mit Vorburg. Gegen Ende des 16. Jhs. fand ein erneuter Umbau zu einem Schloss im Renaissancestil statt. Im Laufe des 17. Jhs. kamen weitere "Verschönerungsarbeiten" dazu. Eine Kapelle wurde z. B. angefügt, die Vorburg mit einem barocken - heute noch existenten - Portal versehen und der Eckturm gebaut. Zwischen 1690 und 1699 wurde durch Fürstin Christine Charlotte ein vierter Flügel im Barockstil hinzugefügt. (Frank Both)

Baubeschreibung:

Von der Burg ist nur ein Teil der ehemals dreiflügeligen Vorburg erhalten, die von einem Graben umgeben ist. Die Außenfront der Vorburg ist eingeschossig und weist einen Gang auf, der wohl einst als Wehrgang diente. Zum Innenhof ist sie zweigeschossig. Die eigentliche Hauptburg stand ehemals auf einem Hügel in der Mitte des Innenhofes, wo nun eine alte Buche steht. Die Vierflügelanlage besaß an der inneren Nordwestecke einen Turm. Auf der Nord- und der Ostseite ist ein hoher Wall erhalten, der ursprünglich wohl auch die Südseite deckte. (Frank Both)

Arch-Untersuchung/Funde:

Archäologische Untersuchungen haben bisher nicht stattgefunden.