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Kassenburg

Geschichte:

Umstritten war lange die Lokalisierung der 1234 in einer Urkunde Kaiser Friedrichs II. genannten, offenbar schon damals nicht mehr bestehenden "cassenburg" (Kassenburg). Ende des 19. Jh. wurde ihr Standort u.a. auf dem Dammelsberg, etwa 1 km westlich des Landgrafenschlosses vermutet, wo Steine und Mörtelreste gefunden worden waren. Auch die Höhe 347 hinter dem Sellhof bei Wehrshausen, gut 2 km westlich vom Schloss entfernt und die Kirchspitze, 1 km nordwestlich des Schlosses, wurden als mögliche Standorte der Burg benannt. Eindeutige Baureste sind von keinem der genannten Orte bekannt. Bei der Suche nach Resten der Kassenburg ist zu berücksichtigen, dass auf den vermuteten Standorten Dammelsberg und der Kirchspitze im 7-jährigen Krieg (1756-63) Batterien zur Beschießung des damals von französischen Truppen besetzten Landgrafenschlosses angelegt wurden, d.h. es wurden vermutlich Geschützbettungen, Wälle etc. geschaffen.
In der Urkunde von 1234 mit der bisher als Ersterwähnung eingeschätzten Textstelle heißt es über die Burg "acumen montis, que dicitur cassenburg".
(Michael Losse)

Bauentwicklung:

Die Bauentwicklung der Kassenburg wurde bislang noch nicht untersucht.

Baubeschreibung:

Als Standort der Kassenburg gilt die bewaldete, östlich zum Lahntal steile Kuppe Kirchspitze (320 m) im Norden Marburgs, die nach Südosten hin ein breiterer Sattel mit der unterhalb gelegenen Kuppe Augustenruhe verbindet, die als Standort der Lützelburg angesehen wird. Obertägig sind infolge des dichten Bewuchses kaum noch Baureste der Burg erkennbar, die im 7-jährigen Krieg (1756-63) durch eine Batterie zur Beschießung des von französischen Truppen besetzten Marburger Landgrafenschlosses überformt wurden.
(Michael Losse)

Arch-Untersuchung/Funde:

Als Indizien für eine Besiedlung des Berges - und des Bestehens der Burg - gelten einzelne hier gemachte Funde vorgeschichtlicher und mittelalterlicher Keramik. Die ältesten bisher bekannten mittelalterlichen Keramikfragmente wurden ins 13. Jh. datiert; hinzu kommen spätmittelalterliche und (früh-)neuzeitliche Keramik, die den größten Teil der Funde ausmachten (Kassenburg, Landkreis Marburg-Biedenkopf. In: Historisches Ortslexikon (https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/9189 [8.11.2017]).
(Michael Losse)