EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Spitzenburg

Geschichte:

Bei der Burg handelt es sich sehr wahrscheinlich um den eigentlichen Wohnsitz der Grafen von Werder, deren Amtssitz weiter südlich auf einer Weserinsel im Stadtbereich von Gieselwerder lag. Die Anlage wird 1303 als Burg Tirrwerder ausdrücklich erwähnt. In diesem Jahr lässt sich Graf Otto von Waldeck, Amtmann in Gieselwerder, beim Verkauf der Herrschaft Nienover an Herzog Albrecht von Braunschweig auch zusichern, die Veste Tirrwerder brechen zu lassen. Wahrscheinlich ist mit ihr auch eine nicht namentlich genannte Burg zu identifizieren, die aus einer Urkunde von 1279 für die 1240er Jahre erschlossen werden kann. Darin werden zwei unter Erzbischof Siegfried III. (1230-1240) in Gieselwerder angelegte Burgen erwähnt. Im Jahr 1587 wird in einem Salbuch ein Haus bei Gieselwerder erwähnt, das Spitzenburg geheißen hat. So lautet die Flurbezeichnung noch heute. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Auch die archäologischen Ausgrabungen haben keine Aufschlüsse über Details der Baugeschichte erbracht. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Spitzenburg bzw. Burg Tirrwerder lag unmittelbar am westlichen Ufer der Weser. Reste von ihr sind obertägig nicht mehr sichtbar.
Nach den archäologischen Untersuchungen bestand die Umwehrung der Spitzenburg aus einem langrechteckigen Mauergeviert von ca. 45 x 10 m Größe mit vorgelagertem Graben. Wahrscheinlich entstand diese langschmale Form durch Abschwemmung des Ostteils durch die Weser. Von der Innenbebauung wurden mehrere in Lehm gesetzte Fundamente erfasst, die aber keine genaueren Aufschlüsse zum Gebäudebestand zulassen. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Lesefunde mittelalterlicher Keramik des 10.-12. Jhs.
2007/08 Sondagegrabungen, Bohrungen und geophysikalische Prospektion.