EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Alsfeld

Geschichte:

In Alsfeld hat kurz nach 1180 eine Münzstätte des thüringischen Grafengeschlechts der Ludowinger existiert, die Anfänge der Stadtentwicklung sind somit in diese Zeit zu setzen. 1222 werden in einer Urkunde sich nach Alsfeld nennende Ministeriale als Zeugen aufgeführt. 1231 tritt ein Kastellan und Burgmann zu Alsfeld in Erscheinung, 1248 sind weitere Burgmänner überliefert. Vorher ist die Burg aber 1247 nach dem Aussterben des thüringischen Grafengeschlechts an die Landgrafschaft Hessen gekommen. Die Burg verlor ihre Bedeutung aber spätestens, als Landgraf Heinrich I. im Jahr 1300 die 1,5 km südlich von Alsfeld gelegene Altenburg erwarb. Die Burg in Alsfeld ist noch 1397 bezeugt, als sie neben anderen Burgen als Pfand für die Herren von Eisenbach diente. Zu diesem Zeitpunkt war aber schon ein landgräfliches Schloss im Norden der Stadt errichtet worden, was diese Burg endgültig ihrer Funktionen beraubte. Sie dürfte danach aufgegeben worden und verfallen sein. Am Ende des 17. Jhs. ist nur noch die Burgstätte bekannt. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Der Hügel wurde über einer Siedlungsschicht, die Keramik von der Karolingerzeit bis in das 12. Jh. enthält, aufgeschüttet. Die Ausgrabungen haben darüber hinaus keine Hinweise auf das Alter des Hügels ergeben. Ebenso wenig wurden Baustrukturen auf dem Hügel selbst oder ein Graben an seinem Fuß erfasst, so dass an seinem eigentlichen Charakter als Burgstandort Zweifel bestehen. Der Plan der im Nordwesten des Hügels erfassten Mauerfundamente deutet auf eine Mehrphasigkeit hin, aber der Zeitpunkt der Grabung am Anfang des 20. Jhs, war zu früh, als dass mit den damaligen Methoden über die Datierung der Befunde hätte Klarheit geschaffen wereden können. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Als Burgplatz wird im Westen der Altstadt ein max. 3 m hoher Hügel angenommen, der ein ungefähr quadratisches Plateau von 23 m Seitenlänge aufweist. Am nordwestlichen Fuß des Hügels wurden 1902 einige Mauerreste aufgedeckt, deren Charakter sich aber nicht näher bestimmen lässt. Auf dem Hügel selbst hat man bisher keine Spuren von Bauten oder Befestigungen entdeckt. Da selbst eine aus Holz errichtete Burg zumindest bei den Ausgrabungen in den 1970er Jahren hätte erkannt werden sollen, bestehen Zweifel an der Annahme des Standorts der Burg auf dem Hügel. Dessen künstliche Aufschüttung ist aber bei den Untersuchungen eindeutig belegt worden. Ebenfalls nicht erfasst wurde ein Graben um den Hügel, obwohl eine in geringer Entfernung im Westen gelegene Quelle die Annahme eines Wassergrabens nahelegt.
1721 ist der Hügel im Süden und Südosten durch eine Stützmauer unterfangen worden, ein gleichzeitiges Gartenhäuschen zeugt möglicherweise von einer Umgestaltung zu einer Gartenanlage. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Ausgrabungen 1902, 1967, 1968, 1971 mit Funden ab dem 8./9. Jh.