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Talheim bei Mössingen

Geschichte:

Schon 766 (Kopie 12. Jh.) wird umfangreicher Lorscher Besitz in Dalaheimer marca genannt, 1275 als Talhain. Mit Werner Schenk von Neuenzell, Neffe des Schenk von Zell beginnt 1282 die Reihe der zollerschen Schenken, die sich bis 1440 nach Burg Andeck benennen. Die Oberhoheit über Talheim lag bei den Grafen von Zollern und war seit dem 13. Jh. an die Schenken verliehen. Talheim war bis ins 15. Jh. Zubehör der Burg Andeck. Die Rechte waren ab dem 14. Jh. zunehmend geteilt und unter anderem in Händen der Herter von Dußlingen. 1392 belagern die Städte Rottenburg und Horb Burg Andeck und die Talheimer Wasserburg, um dort gefangene Bürger freizubekommen. Die Burg Andeck war 1401 im Besitz von acht Eigentümern. 1414 nennt sich Konrad Schenk zu Andeck Schenk von Talheim. 1417 verkauft er allerdings Bürglin und Wasserhaus an seinen Bruder Fritz. Daneben erwarben 1449 auch die Truchsessen von Stetten einen Anteil, der bis ins 16. Jh. ein Rittergut des Kantons Neckar und Schwarzwald bildete. Dies gelangte 1518 an die Herren von Karpfen (bis 1603), die um 1580 neben der Wasserburg im Ort ein Steinhaus erbauten (1838 abgebrochen). 1603 wird die Wasserburg auf 8.000 Gulden und das neue Schloss auf 1.800 Gulden taxiert. Auch das Rittergut gelangte größtenteils bis 1618 an Württemberg. Württemberg hatte schon 1449 Anteile der Hoheitsrechte erworben, war 1618 im Besitz von sechs von sieben Teilen und kaufte 1701 das letzte Siebtel von Ludwig Friedrich Schilling von Cannstatt. Das Schloss mit Zubehör wurde weiterhin als Lehen ausgegeben. Erst nach 1830 wurde das Gut aufgelöst. (Christoph Engels)

Bauentwicklung:

Um 1500 wird das Anwesen als wohl befestigt mit Graben, Scheuer, Stallungen, laufendem Brunnen und Garten beschrieben. 1518 wird neben der Wasserburg ein neues Schloss in Stein errichtet. 1603 sind in der Wasserburg sechs Stuben, elf Kammern, eine Zugbrücke sowie eine Uhr nachgewiesen. Das (neue) Schloss neben der Wasserburg, das sog. Jägerhaus, wird 1883 abgebrochen. (Christoph Engels)

Baubeschreibung:

Grabenquadrat von ca. 40 m Kantenlänge. Der nach den Angaben in der Literatur 9-10 m breite und 2 m tiefe Sohlgraben ist partiell bereits verfüllt. Die Nordseite nunmehr vollständig überbaut und verfüllt. Nach Süden scheint die Anlage in den leicht ansteigenden Hang eingegraben. Mit dem Ziel, eine einheitliche Wasserfläche und brauchbare Mindesttiefe zu schaffen wurde nach Westen der Graben von einem Außenwall begleitet. In der Südostecke deutet sich in der Innenfläche eine Geländeerhöhung ab, deren Charakter aber nicht geklärt werden konnte. Nach der historischen Flurkarte schlossen sich die Wirtschaftsgebäude nach Süden zur Kreuzstraße hin an. (Christoph Engels)

Arch-Untersuchung/Funde:

Konnten nicht ermittelt werden.