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Calmbacher Schlössle

Geschichte:

Der Ort Calmbach, ohne topografischen Bezug zur hier besprochenen Anlage, soll schon 830 (Trad. Notiz 12. Jh., kopial. 16. Jh.) als Calenbach erwähnt sein. Dies frühe Datum bliebt angesichts der geografischen Lage jedoch äußerst unsicher. Sicher ist die Erwähnung um 1100 in einer Hirsauer Urkunde. Der Ort kam über die, von den Grafen von Calw ausgeübte Vogtei, an die Grafen von Vaihingen und vermutlich zusammen mit Neuenbürg an Württemberg. Zunächst Oberamt Neuenbürg, ab 1938 Landkreis Calw. (Christoph Engels)

Bauentwicklung:

Durch die Funde ist die Anlage ins 13. Jh. datiert. Über Bau und Abgang lassen sich keine Aussagen machen. (Christoph Engels)

Baubeschreibung:

Rechteckige Burgfläche von ca. 35 auf 40 m Größe. Nach Westen durch einen ca. 8 m breiten und ca. 2 m tiefen Halsgraben mit flachem Vorwall gesichert. Über den bis zu 6 m breiten und ca. 50 m langen Graben führt heute eine sekundär eingebrachte Erdbrücke. 1910 soll noch eine 1,5 m starke Zweischalenmauer ohne Mörtel, welche die Anlage sicherte, entlang des Grabens erhalten gewesen sein. In dem von Felsen und Blöcken übersäten sowie durch den Bewuchs unübersichtlichen Gelände lassen sich noch geringe Mauerspuren und einzelne Plattformen ausmachen. Diese rühren von einer Umfassungsmauer sowie Gebäuden im Norden der Anlage. Eindeutige Hinweise auf einen Turm, wie ihn Koch rekonstruierte, fehlen jedoch. Der südöstliche Anschluss einer Binnenmauer der Anlage an die östliche Umfassungsmauer wurde mittels einer Sondage freigelegt. Etwaige Ergänzungen am Mauerwerk an dieser Stelle sind nicht ausgeschlossen. Weitere originale Mauerreste der Umfassungsmauer finden sich, wenige Lagen hoch, nördlich davon. Deren Fortsetzung nach Norden jedoch unklar. Auf der Spitze im Norden mutmaßlich rechteckige Grube eines Gebäudes oder Kellers. Die in den 1970er-Jahren dokumentierten Mauerreste werden heute als großes Gebäude im Nordosten der Anlage gedeutet. (Christoph Engels)

Arch-Untersuchung/Funde:

1933 widmete sich K. A. Koch der Anlage und fertigte einen eher schematischen Plan und eine fantasievolle Rekonstruktion einer Burg mit Turm und Zwinger. Es liegen Funde des 13. Jh. vor. In den 1970er Jahren vor dem Hintergrund einer möglichen Nutzung als Friedhof Begehungen und Lesefunde/Ofenkacheln des 13. Jh. 1970/79 Anfertigung eines Aufmaßes im Auftrag der Archäologischen Denkmalpflege durch A. Lorig.