EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Falkenberg bei Hausbruch

Geschichte:

Über die Burg auf dem Falkenberg liegen keine historischen Nachrichten vor. Da seit dem 13. Jahrhundert für die Region eine relativ gute historische Quellenlage gilt, muss sie Burgen damals bereits ihre Funktion eingebüßt haben. Es ist möglich, dass die Anlage im 9. Jahrhundert als Schutz vor den Wikingern errichtet wurde. Wahrscheinlicher ist sie eine Burg der Stader Grafen zur Grenzsicherung . In den Auseinandersetzungen des 13. Jahrhunderts um das Stader Erbe wäre das Ende der Burg denkbar.
(Heiko Laß)

Bauentwicklung:

Historische Nachrichten zur Burg fehlen. Die Datierung der Burg erfolgte lediglich über frühe archäologische Grabungen.

Baubeschreibung:

Die Burg Falkenberg ist eine der wenigen Höhenburgen Hamburgs. Es handelt sich um eine zweiteilige Anlage auf der Kuppe und der Nordseite des 65 Meter hohen steil aufragenden Falkenberges. Die Kuppe wurde offensichtlich eingeebnet, sodass ein sichelförmiges Längsoval von 80 Metern Länge und 15 Metern Breite entstand. Der Burgplatz fällt mit steiler Böschung zu einer Terrasse mit Trockengraben ab, die den Berg in einer Tiefe von 11 bis 16 Metern unter der Kuppe umgibt. Die Erdmassen für den Wall stammen aus dem Graben. Er liegt mit seiner Sohle 2,50 Meter unter der heutigen Wallkrone. Der Zugang führe von Westen her auf die Höhe. Unmittelbar nördlich davon ist der Nordhang des Berges in zwei Terrassen zu einer Vorburg von etwa 100 Metern Länge umgestaltet worden. Sie war von einem Graben und am Bergfuß einem hohen Wall umgeben, durch den im Nordwesten ein Tor in das Innere führte. In der Vorburg kann von den Bodenverfärbungen auf ehemalige Palisaden geschlossen werden. (Heiko Laß)

Arch-Untersuchung/Funde:

Als 1905 auf der Bergspitze eine Gaststätte errichtet wurde, fanden Grabungen statt, die unter anderem einheimische Irdenware des 7./8. Jahrhunderts zu Tage brachten. An Einfußware sind eine Scherbe von einem Badorfer und einem Pingsdorfer Gefäß vorhanden. Blaugraue hartgebrannte Scherben lassen eine Besiedelung bis in das ausgehende Mittelalter vermuten. An Waffen wurden eine Lanzenspitze, zwei Äxte, drei Pfeilspitzen und die Glieder einer Stachelkette gefunden. Ein Herd aus Feldsteinen und Lehm maß 2,50 auf 1,50 Meter. Er war noch mit Holzkohlen bedeckt. Bruchstücke von Mühlsteinen aus rheinischer Basaltlava führten zu der Vermutung, dass es sich nicht um eine Fluchtburg handelt, sondern einen dauernd besiedelten Platz. Die Mehrzahl der Funde stammt aus dem 12./13. Jahrhundert. Aus der Zeit des 30jährigen Krieges stammt ein Fund von 16 Silbermünzen, die in einem Lederbeutel aufbewahrt wurden. Die Prägungen stammen von 1632-37.
Heiko Laß